Sicher surfen im Netz - ein Selbstversuch

BÜPF, Vorratsdatenspeicherung, Heartbleed. Experten hier, Politiker dort. Was tun?


Paranoia?

Ich habe soeben Cypherpunks: Unsere Freiheit und die Zukunft des Internets fertig gehört. Darin berichtet unter anderem Julian Assange von seinen Erfahrungen im Internet und den Konsequenzen im realen Leben.

Und während ich jetzt diese Zeilen schreibe wird mir bewusst, welche Auswirkungen dieser Post haben könnte:  Ich schreibe nämlich gerade einen "kritischen" Text über die "spezielle" Politik in den USA und anderen westlichen Ländern. Das wäre ja an und für sich nichts tragisches. Aber mit dem #Neuland ist das so eine Sache:

Das Hörbuch habe ich bei Audible gekauft. Audible gehört Amazon. Ich habe dort mit meiner Kreditkarte bezahlt. Die wiederum gehört einem anderen US-Unternehmen. Die wissen also bereits, was ich seit Jahren bei Amazon und mit meiner Karte weltweit kaufe.
Jetzt hat dieser Mario aus der Schweiz also ein "kritisches" Hörbuch gekauft. Und bloggt auf Blogger. Blogger gehört Google, USA.

In diesem Post schreibe ich nun bereits zum zweiten Mal die Worte "Julian Assange".

Klingelingeling, hier kommt der Eiermann...

Passwörter

Dann kommen noch die Heartbleed-Passwörter-Wechselorgien dazu:

  • Starkes Passwort: klein/GROSS/Zahlen/Mindestlänge
  • Pro Dienst ein Passwort
  • Nicht auf PostIt schreiben
  • Regelmässig ändern
  • Zuhause, im Büro, Unterwegs dabeihaben

Unmöglich für mein Hirn. Speichern Online, aber wo? Nach langem hin und her habe ich mich für SecureSafe entschieden. Schweizer Firma. Von einigen CH-Banken eingesetzt. Habe mich gleich für 1 Jahr Silver-Account angemeldet, kostet ein paar Stutz im Monat, schon blöder ausgegeben.Wenn ein Dienst gut ist, bezahle ich gerne. 

Dazu gibts ne App fürs Smartphone und das Login muss mit einem SMS-Token bestätigt werden.



Browser abdichten

Dann habe ich noch Ghostery als Plugin für Firefox, Chrome und Opera installiert, alles gesperrt und für die einzelnen Browser konfiguriert:
  • Firefox: Nur noch Twitter erlaubt (Privataccount)
  • Chrome: Nur noch Twitter (Geschäft) und Googlezeugs (G+, Youtube, Gmail, etc) erlaubt
  • Opera: alles geblockt
  • Internet Explorer: für den IE habe ich leider kein Ghostery-Plugin gefunden. Verwende den IE jetzt aber nur noch für den Besuch von Facebook. Sonst nichts.

Kreditkarte

Wenn es geht, bezahle ich nur noch mit der Karte meines Finanzinstituts (man beachte die sehr allgemeine Nennung. Das nennt man Selbstzensur...). Damit bleiben diese Daten hoffentlich in der Schweiz.

So weit, so gut

Schlussendlich muss ich doch wieder auf viele fremde Firmen vertrauen. Und vielleicht muss ich schon in ein paar Wochen einen oder mehrere der Dienste ändern, weil Konkurs, verkauft, whatever. Wieder alles einrichten, umgewöhnen, installieren.

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.
Joachim Ringelnatz 

Kommentare

Mathias Nöthiger hat gesagt…
Ebenfalls spannend in diesem Zusammenhang ist die Google Extension Zenmate:
https://zenmate.com/
Damit kann man sich aus Hongkong oder USA stammend angeben.
Mario hat gesagt…
Hier kannst du deine Anonymität prüfen: http://ip-check.info/?lang=de

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